Vielleicht stehst du gerade an einem Punkt, an dem du neu überlegen musst, wohin dein beruflicher Weg führen soll. Hier erfährst du, wie du nach einer schwierigen Phase wieder Orientierung findest.
Abbrechen ist nicht scheitern – es ist ein Neuanfang
Die Statistik klingt erst einmal alarmierend: Rund ein Drittel der Azubis und Studierenden brechen vorzeitig ab. Bei den MINT-Studienfächern (Mathematik, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Technik) ist das sogar rund die Hälfte. Das zeigen Studien des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Zentrums für Hochschul‑ und Wissenschaftsforschung (DZHW).
Die gute Nachricht: Viele Azubis starten bald neu – oft in einer Ausbildung, die besser zu ihnen passt. Und auch Studierende wechseln häufig, weil sie mehr Praxis wollen. Ein Abbruch ist also kein Rückschritt, sondern der Start in die richtige Richtung.
Falsche Berufswahl falsche Ausbildung? Woran liegt es denn?
Du bist auch am Zweifeln, ob dein Weg gerade richtig ist? Dann überlege, welche Gründe das haben könnte:
- unrealistische Erwartungen an den Beruf, das Studium oder die Ausbildung
- Überforderung durch Inhalte, Prüfungen oder Arbeitsbelastung
- Konflikte mit Ausbilderinnen, Kollegen oder im Studienumfeld
- finanzielle oder Schwierigkeiten
- gesundheitliche oder psychische Belastungen
- Wunsch nach stärkerer Praxisorientierung oder beruflicher Neuorientierung
- Einfluss oder hohe Erwartungen aus dem Elternhaus oder Umfeld
Was tun, wenn man merkt: Es passt nicht?
Karrieren sind heute selten gerade Wege. Das wissen auch Personalverantwortliche. Wer Neues ausprobiert, sammelt Erfahrungen und oft Pluspunkte. Hier ein paar Tipps für deinen Neustart:
- Wenn du Azubi bist: Sprich frühzeitig mit deiner Ausbilderin oder deinem IHK-Berater bevor du abbrichst. Oft bekommst du neue Aufgaben in einer anderen Abteilung oder mit anderer Betreuung.
- Wenn du studierst: Überlege, ob dich ein anderer Weg zu deinem Ziel führt: Ein anderes Studienfach oder eine Ausbildung. Informationen hierzu findest du unter https://switch-zur-ausbildung.de
- Hol dir Unterstützung und fachliche Beratung an der Uni, der Agentur für Arbeit oder den IHKs.
- Bleib aktiv. Nutze die Zeit für Gespräche, Recherche und Orientierung. Geh noch einmal dein Berufswahl-Portfolio durch und überlege Alternativen.
- Finde heraus: Passt der Beruf nicht zu dir? Oder der Weg dahin?
Es ist deine Zukunft: Mach dich frei von Erwartungen anderer
Viele junge Menschen werden bei der Berufswahl von ihren Eltern beeinflusst. Meist ist das gut gemeint: Eltern wünschen für ihr Kind Sicherheit, Stabilität und Erfolg – und glauben das geht nur über ein Studium. Das kann einen unter Druck setzen. Dabei bietet auch eine abgeschlossene Berufsausbildung gute Karrierechancen und sogar den besten Schutz vor Arbeitslosigkeit.
Dein Fazit:
Manchmal führt der erste Weg nicht ans Ziel – und das ist völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass du dir selbst vertraust und den Mut hast, neu zu beginnen. Jeder Neuanfang ist eine Chance, den Beruf zu finden, der wirklich zu dir passt.