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Erfolgreich mit Migrationshintergrund ins Berufsleben starten

Menschen mit Migrationshintergrund haben es im alltäglichen Leben in Deutschland nicht immer leicht. Auch beim Start in die Ausbildung warten Herausforderungen. Diese Hürden hat der 30-jährige Yonas Habtemariam, Auszubildender im dritten Lehrjahr bei Bulthaup GmbH & Co KG in Bodenkirchen, erfolgreich gemeistert.

Region
Region Niederbayern
AusbildungsScout
Yonas Habtemariam
Ausbildungsberuf
Mechatroniker
Ausbildungsbetrieb
Bulthaup GmbH & Co KG

Warum bist du nach Deutschland gekommen?

Yonas Habtemariam: Ursprünglich komme ich aus Eritrea, ein Staat im nordöstlichen Afrika. Aufgrund der dort herrschenden politischen und gesellschaftlichen Umstände habe ich mich allerdings im Jahr 2014 zur Flucht entschieden. Zunächst einmal ging es für mich nach Tigray in Äthiopien. Acht Monate lang besuchte ich die Adigrat University und studierte Statistics im Bachelorstudiengang. Das Studium habe ich aber abgebrochen und so ging es über den Sudan, die Sahara, Libyen und Italien schließlich nach Deutschland. Eigentlich wollte ich aufgrund meiner guten Englischkenntnisse weiter nach England, da ich mir dort einen leichteren Einstieg in die Arbeitswelt erhoffte. Aber das hat leider nicht geklappt, sodass ich hiergeblieben bin.

Wie war für dich die erste Zeit in Deutschland?

Anfangs war es schwierig und ungewohnt. Aber ich hatte stets Unterstützung vom Helferkreis Unterföhring im Landkreis München, der mir dabei geholfen hat, die deutsche Sprache zu lernen. Seit meiner Ankunft habe ich eigenständig an meinen Sprachkenntnissen gearbeitet. So fielen mir die Kurse zur Erlangung des „B1 Zertifikat Deutsch des Goethe-Instituts“ leichter. Denn dieses ist ein Muss, wenn man hier eine Ausbildung mit Migrationshintergrund beginnen möchte. Die Helfer begleiteten mich darüber hinaus auf Ausbildungsmessen und halfen bei der Kontaktaufnahme mit den Firmen.

Wie hat sich dein eigener Migrationshintergrund auf die Ausbildungsplatzsuche ausgewirkt?

Ich habe vermehrt die Erfahrung gemacht, dass viele Unternehmen muttersprachliche Bewerber beim Einstellungsprozess bevorzugen. Das ist auch verständlich, denn die Sprachbarriere kann durchaus Probleme bereiten. Ich kenne einige Menschen, die deswegen ihre Ausbildung abbrechen mussten. Daher habe ich alles darangesetzt, um mich möglichst schnell gut verständigen zu können. So wurde ich zu einigen Vorstellungsgesprächen und Einstellungstests eingeladen. Dank einer guten Bekannten bin ich auf die Ausbildungsstelle als Mechatroniker bei der Bulthaup GmbH & Co KG aufmerksam geworden, habe mich dort beworben und den Ausbildungsplatz erhalten. Von Anfang an war klar, dass ich einmal in diesem Bereich arbeiten möchte. Mein Migrationshintergrund ist dort für mich bisher kein Hindernis gewesen. Ich habe mich schnell in mein Arbeitsumfeld eingelebt.

Was hat dir beim Berufseinstieg geholfen?

An der Städtischen Franz-Auweck-Abendschule in München habe ich zum Beispiel kostenlos meine Mittlere Reife nachgeholt. Ebenso konnte ich mit einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung der IHK Niederbayern bereits in das Berufsbild des Fertigungsmechanikers reinschnuppern. Das war mir auch der erste Türöffner in Richtung Ausbildung, denn während dieser Zeit habe ich die Zusage für meinen Ausbildungsplatz erhalten. Wer selbst auf der Suche nach einem Job ist, sollte immer mehrere Bewerbungen an unterschiedliche Betriebe schreiben. Am Ende ist es wichtig, dass man immer am Ball bleibt und nicht aufgibt.

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Sandra.Reinhold@passau.ihk.de

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